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Ebenso wie damals bei meinem Bruder Toni war es auch bei mir bitterkalt, als ich von meiner neuen Familie Anfang Dezember abgeholt wurde. Aber mir machte das nichts aus. Im Gegenteil. Ich bin ein richtiger "Winterhund", und je höher der Schnee und je kälter die Temperaturen - desto besser! (Hitze dagegen ist nicht so mein Ding. Aber das nur nebenbei.)
Also - Herrchen und Frauchen kamen um die Mittagszeit herum, um mich abzuholen. Mein Züchter ging ins Welpenzimmer, nahm mich auf den Arm und brachte mich nach draussen. Dabei machte er ein bedenkliches Gesicht. "Oh Mann", dachte ich, "warum guckt der denn so komisch?"
Gleich darauf guckte ich auch komisch. Denn ich sah Herrchens Auto, das auf dem Hof stand, und darin wartete:
TONI - mein künftiger Lehrer im Fach "Sozialverhalten".
Jetzt wußte ich, weshalb mein Züchter sich nur verhalten über die Ankunft meines neuen Rudels gefreut hatte: Ich war eine Handvoll Hund, und Toni brachte stolze 45 Kilos auf die Waage. Ein einziger, kleiner Tritt von diesem Kaliber, und ich war Matsche.
Man ließ Toni aus dem Auto springen. Ich nahm mein ganzes in acht Lebenswochen erworbenes Selbstbewußtsein zusammen, stellte mich vor ihn hin und machte mich groß (na ja - so groß, wie es eben ging....). "Bruder", sagte ich so leise, dass keiner außer ihm es hörte, "wenn Du mich trittst, mach` ich dich platt!"
Das wirkte!!!
Ich hatte dem Kumpel so viel Respekt vor meiner Wenigkeit eingeflößt, dass er mich fortan wie ein rohes Ei behandelte.
Da machten sie aber alle Augen!
Und dann begaben wir uns auf den Weg in mein neues Zuhause!
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Daheim angekommen, benahm ich mich, als hätte ich schon immer hier gelebt.
Während Toni pennte, riß ich mir sein schönes, gelbes Bällchen unter den Nagel.
Als er erwachte und sein Bällchen wiederhaben wollte, verteidigte ich meine neue Errungenschaft und zeigte dem großen Bruder, was eine Harke ist!
Und um ihn vollends zum Schweigen zu bringen, setzte ich mich einfach auf seinen Kopf.
Dass ein solcher Kampf müde macht, versteht sich von selbst. Toni, der Besiegte, verzog sich deshalb in seine Schlafecke.
SEINE Ecke? Irrtum! Jetzt gab es ja mich!
Und auch wenn der Kumpel zunächst ein wenig irritiert guckte, fand er sich doch schnell damit ab, dass ab sofort nichts mehr ihm alleine gehörte!
Nachdem wir unser Schläfchen gehalten hatten, beschloß Toni, bei seinem Töpfchen vorbeizuschauen. Und auch für mich hatte Frauchen eine leckere Mahlzeit in einem eigenen, kleinen Töpfchen vorbereitet. Aber ich wollte kein Babytöpfchen haben!! Ich wollte aus dem Große-Hunde-Napf essen, so wie sich das für einen ordentlichen Hund gehörte! Und da Frauchen auf diesem Ohr taub war, holte ich mir eben, was mir meiner Meinung nach zustand.
Das gefiel Frauchen nicht. Ich war ein Baby, und als solches bekam ich eben nicht dasselbe Futter wie mein erwachsener Kumpel! Aus. Basta.
Sie stellte die Futterschüssel so hoch, dass Toni gut drankam, ich jedoch ob meiner geringen Größe in die Röhre guckte. Und dann freute sie sich und wedelte mit ihrem Babyessen, froh, mich überlistet zu haben!
Aber so funktionierte das natürlich nicht. Ich war klein, aber nicht dumm!
Hähähä...Satz mit X - war wohl nix, liebes Frauchen!!!
Nach dem Essen ging`s nach draussen. Aber das war nicht zufriedenstellend. Herrchen und Frauchen wollten Schnee räumen, was jedoch nahezu unmöglich war, weil ich mir ein wildes Gefecht mit der Schneeschaufel liefern mußte. Da nahm Frauchen mich hoch und stellte mich kurzerhand ruhig:
Mal ehrlich: Macht man so etwas mit einem Welpen????
Mir reichte es! Ich bestand darauf, wieder ins Haus zu gehen und mal zu sondieren, welche Schlafplätzchen es wert waren, von mir aufgesucht zu werden.
Der hier war schon mal gut!
Der hier auch.
Aber dann kam das Highlight! Der ultimative Kleine-Hunde-Schlafplatz!!!
Der letzte Gedanke, bevor ich in Herrchens Arm einschlief, war: "Na, ist ja ganz nett hier in diesem Rudel."
Und dann träumte ich davon, wie mein künftiges
aussehen würde.
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